duisport und JSC Ukrainian Railways vereinbaren Partnerschaft

Markus Bangen
  • Regelmäßige Intermodalverkehre zwischen der Ukraine, Duisburg und der Europäischen Union
  • Stärkere Verkehrsverlagerung auf die Schiene

 

duisport und die Joint Stock Company (JSC) Ukrainian Railways haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, um regelmäßige intermodale Verkehre zwischen der Ukraine und dem Drehkreuz Duisburg sowie den Ländern der Europäischen Union aufzubauen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Die Kooperation ist eine Reaktion auf das wachsende Handelsvolumen und die verstärkte Nachfrage nach Gütertransporten zwischen der EU und der Ukraine.

„Mit der strategischen Partnerschaft unterstützen wir die Ukraine dabei, sie noch stärker mit den europäischen Märkten zu vernetzen. Als eine der wichtigsten Logistikdrehscheiben im Herzen Europas wollen wir die Stärken unseres breiten Netzwerks nutzen, um schnelle und stabile Lieferketten zwischen der Ukraine und West- und Mitteleuropa zu etablieren“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Neue Intermodalverbindung startet im Sommer

Die neue Intermodalverbindung zwischen Kiew und Duisburg soll im Sommer starten und kontinuierlich ausgebaut werden. Das Projekt ist das Ergebnis der ukrainischen Initiative, sich stärker in den europäischen Eisenbahnverkehr zu integrieren. In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 stiegen die ukrainischen Exporte auf der Schiene, von denen der Großteil nach Europa geht, um fast 50 Prozent.

Viacheslav Yeromin, Vorstandsmitglied von Ukrainian Railways: „Wir wollen Kooperationen mit möglichst vielen strategischen Partnern in Europa aufbauen, um auf dem europäischen Markt stärker Fuß zu fassen und die Verkehrsverlagerung auf die Schiene voranzutreiben. Von Duisburg aus können ukrainische Güter verschiedene Ziele in Europa erreichen, deshalb ist duisport der ideale Partner für uns.“

DistriRail stellt sich neu auf und stärkt seine Position entlang der Rheinschiene

Mit der Kooperation können gemeinsam die Warenströme aus Rotterdam über den zentralen Logistikhub Duisburg (im Bild: logport I) und die Rheinschiene noch effizienter gesteuert werden. Foto: dws/duisport
  • Contargo wird neuer Mitgesellschafter
  • Gemeinsame Führung von duisport, Contargo und Van Donge & de Roo
  • Effiziente Steuerung der Warenströme aus Rotterdam über die Schiene

Der niederländische Bahnoperateur DistriRail stellt sich neu auf, um seine Position entlang der Rheinschiene auszubauen und zu stärken. Dazu wird Contargo, eines der führenden Container-Hinterlandlogistik-Netzwerke Europas, zum 1. Januar 2024 neuer Mitgesellschafter der DistriRail B.V. duisport, Contargo und Van Donge & de Roo B.V. halten dann jeweils ein Drittel an der Gesellschaft. Die Neuaufstellung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden.

DistriRail wird künftig von allen drei Partnern gleichberechtigt geführt und erhält eine unabhängige Geschäftsführung. duisport hatte bereits 2015 50 Prozent der Anteile an DistriRail von Van Donge & de Roo B.V. erworben, um die Schienenanbindung der Rotterdamer Hafenterminals an die Drehscheibe Duisburg weiterzuentwickeln.

„Wir freuen uns, durch die Beteiligung an DistriRail den Bereich Schienenverkehr bei Contargo weiter zu stärken. Schon seit vielen Jahren sind wir sowohl Kunde von, als auch Dienstleister für DistriRail. Eine Kooperation auf gesellschaftlicher Ebene war dementsprechend ein logischer nächster Schritt, von dem insbesondere unsere Kunden profitieren werden“, sagt Thomas Löffler, Geschäftsführer der Contargo GmbH & Co. KG. „Gemeinsam mit unseren Mitgesellschaftern planen wir in den kommenden Jahren einen deutlichen Ausbau der Rundlaufanzahl auf der Relation Rotterdam-Duisburg.“

„Mit Contargo haben wir einen weiteren starken Partner für DistriRail gewinnen können. Gemeinsam können wir die Warenströme aus Rotterdam über den zentralen Logistikhub Duisburg und die Rheinschiene noch effizienter steuern und dabei auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen. Gleichzeitig stärken wir den klimafreundlichen Verkehrsträger Schiene und verbessern den Modal Split“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Duisburg beantragt Fördermittel für das Wasserstoff-Bildungszentrum

Antragsteller für das H2-Bildungszentrum v.l.n.r. hinten: Wirtschaftsdezernent Michael Rüscher

In Duisburg soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Markthochlauf der Wasserstoffnutzungen gelingen. Dazu braucht es neben der Umstellung auf neue Anlagen und neue Verfahren auch geschulte Beschäftigte, die mit der Wasserstofftechnologie umgehen können. Damit die grüne Transformation in Industrie und Logistik am Standort Duisburg geschafft werden kann, hat die Stadt das Vorhaben „Wasserstoff-Bildungszentrum“ für das 5-StandorteProgramm, ein Förderprogramm des Landes zum Kohleausstieg, angemeldet.

In der Nähe von HKM im Duisburger Süden soll mit Fördermitteln des Landes und des Bundes ein neues Bildungszentrum für die Wasserstofftechnologie gebaut werden. Gemeinsam mit dem Hafen, der KWS Energy Knowledge eG, dem Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), dem Verband für Anlagentechnik und IndustrieService e.V. (VAIS) sowie dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und den Kammern soll in den nächsten Jahren mit den Unternehmen in der Region eruiert und getestet werden, welche Module der Fortbildung in den verschiedenen Sektoren notwendig und welche Mindeststandards einzuhalten sind.

„Die Beschäftigten in den Betrieben werden Pionierarbeit bei der Umstellung der Anlagen auf die neue Technik leisten“, so Oberbürgermeister Sören Link. „Wir wollen deshalb die Strukturhilfen aus dem Kohleausstieg ganz gezielt für die Umschulung der Beschäftigten nutzen. Dafür werben wir bei Bund und Land um Zustimmung.“ Das Vorhaben werde von vielen Unternehmen aus der Stahlerzeugung, der verarbeitenden Industrie, dem Anlagenbau, der Energie, Automotive und Logistik gebraucht, ergänzt Michael Rüscher, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg, und erläutert weiter: „Wir müssen heute die Weichen stellen, um unsere Fachkräfte zu qualifizieren und sie uns auf diese Weise für die Region und den Industriestandort Nordrhein-Westfalen zu erhalten.“

Das Wasserstoff-Bildungszentrum soll auf einem Grundstück des Hafens in Duisburg-Angerhausen nördlich von Tiger-and-Turtle entstehen. „Wir haben in Duisburg bereits zahlreiche, sehr konkrete Projekte gestartet, um die grüne Transformation der Industrie voranzutreiben. Wir benötigen aber nicht nur die Infrastruktur und Technik, um die Region zu einem zentralen Wasserstoff-Drehkreuz zu entwickeln, sondern auch hervorragend ausgebildete Fachkräfte, die die Technologie beherrschen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem Bildungszentrum neue Maßstäbe in der Aus- und Weiterbildung im Bereich Wasserstoff setzen werden“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Außerdem soll ein wegweisendes Bildungskonzept rund um die Wasserstofftechnologien entwickelt und erprobt werden. Dieses Projekt schafft Möglichkeiten, sowohl bestehendes Personal an die geänderten beruflichen Anforderungen heranzuführen als auch künftiges Personal entsprechend zu schulen.

„Das Wasserstoff-Bildungszentrum soll als Bildungsplattform die Versorgung von Industrie und Handwerk mit Fachkräften für alle Berufsgruppen und unterschiedlichen Wasserstoff-Technologien sicherstellen“, erklärt die Vorständin der KWS Monika Bartels. Diese Initiative wird in Kooperation mit einem Konsortium aus renommierten Unternehmen und Institutionen eingereicht, darunter auch das ZBT – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik, der Verband für Anlagentechnik und IndustrieService e.V. sowie das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML. „Mit einer gezielten und hochwertigen Qualifizierung der unterschiedlichen Berufsgruppen werden die Fachkräfte für die Aufgaben von morgen im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen vorbereitet. Gleichzeitig werden durch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie die Möglichkeiten und Chancen der Transformation in der Region gestärkt“, sagt Joachim Jungsbluth, der Projektleiter für das Bildungszentrum im ZBT.

„Wasserstoff ist eine klimafreundliche Alternative für viele industrielle Prozesse. Die im VAIS organisierten Unternehmen entwickeln die Technologien, bauen die Anlagen und sorgen für deren zuverlässigen und sicheren Betrieb. Aufgrund der rasanten Entwicklung gibt es einen enormen Bedarf, vorhandenes Fachpersonal, aber auch neue Mitarbeiter für das Medium Wasserstoff zu qualifizieren“, erläuterte Dr. Dietmar Kestner, Geschäftsführer des VAIS.

„Qualifizierte Mitarbeiter sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation und eine sichere und effektive Nutzung und Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien. Die Zusammenarbeit von Industrie, Forschung, Verbänden und Kammern ermöglicht ein zielgerichtetes Bildungskonzept für alle Bereiche entlang der H2- Wertschöpfungskette“, sagt Dr. Thomas Heller, Projektleiter für das Fraunhofer IML.

Die Niederrheinische IHK, die Handwerkskammer Düsseldorf und thyssenkrupp Steel Europe AG unterstützen und begleiten das Konsortium in seinem Bestreben, die Wasserstofftechnologien voranzutreiben und Bildungschancen zu erweitern.

Die Stadt Duisburg erwartet, dass die Projektidee in der bevorstehenden Strukturstärkungsratssitzung im Oktober einer umfassenden Bewertung unterzogen wird. Das Projektkonsortium ist zuversichtlich, dass eine positive Bewertung und eine Empfehlung des Strukturstärkungsrates an die Landesregierung erfolgen werden, um die Förderung dieses wegweisenden Projekts zu ermöglichen.

Dieses Projekt wird mit der Unterstützung der lokalen Industrie, der Kammern und Gewerkschaft eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung legen, die sowohl wirtschaftlichen Fortschritt als auch Umweltschutz in Einklang bringt.

Erster Bauabschnitt der Querspange Hamborn / Walsum für den Verkehr freigegeben

Bildzeile: Gaben gemeinsam mit Oberbürgermeister Sören Link (3.v. rechts) den 1. Bauabschnitt der Querspange Hamborn / Walsum für den öffentlichen Verkehr frei;  (vorne) v. links): Martina Herrmann

• Feierliche Eröffnung mit Oberbürgermeister Sören Link
• dig-Geschäftsführer Lars Nennhaus: „Die Querspange wird Aldenrade, Fahrn, Marxloh und deren Hauptverkehrsstraßen vom Durchgangsverkehr mit Lkw nachhaltig entlasten“
• Zweiter Bauabschnitt soll im Oktober starten

Mit einem kräftigen Scherenschnitt hat Oberbürgermeister Sören Link gemeinsam mit Vertretern der Stadt Duisburg und der Duisburger Politik sowie Lars Nennhaus und Matthias Palapys, Geschäftsführer der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (dig), heute den 1. Bauabschnitt der Querspange Hamborn / Walsum für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Die Straße wird nach einem bedeutenden Architekten von Bergwerksanlagen benannt und heißt künftig Fritz-Schupp-Straße.

„Die Querspange wird als Umgehungsstraße für eine ganz erhebliche Verkehrsentlastung sorgen. Zugleich bindet sie aber auch Wirtschaftsflächen an der Römerstraße, Gewerbe am Friedrich-Park und Schacht 2/5‘ an. Damit ist die Fertigstellung des 1. Bauabschnitts ein Meilenstein auf dem Weg zu einer wesentlichen Verbesserung der verkehrlichen und gewerblichen Situation im Duisburger Norden. Nicht zuletzt leistet sie mit zahlreichen Baumpflanzungen, hochwertigen straßenbegleitenden Grünflächen und einer neuen attraktiven Verbindung für Radfahrende einen erheblichen Beitrag zu einer nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität vor Ort“, so Oberbürgermeister Sören Link.

Die Süd-West-Querspange verbindet nach ihrer kompletten Fertigstellung die Autobahn 59 ab der Anschlussstelle Duisburg-Fahrn mit den gewerblichen, industriellen Flächennutzungen in Hamborn und Walsum und zählt damit zu einem der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Stadt. „Die Querspange wird Aldenrade, Fahrn, Marxloh und deren Hauptverkehrsstraßen vom Durchgangsverkehr mit Lkw nachhaltig entlasten. Gleichzeitig ist sie im Endausbau ein Quantensprung für den Verkehrsanschluss an logport VI und alle umliegenden Unternehmen“, sagt Lars Nennhaus in seiner Funktion als Geschäftsführer der dig, die den fachgerechten Bau der Straße verantwortet.

Die ersten 1100 Meter sind fertig
Insgesamt wird die Umgehungsstraße am Ende fünf Kilometer lang sein. Die ersten 1100 Meter sind nun fertig. „Jeder Meter davon hatte es in sich“, erklärt dig-Geschäftsführer Matthias Palapys rückblickend. In den letzten 20 Monaten galt es nicht nur, zwei Straßenkreuzungen zu verlegen. Im gleichen Abschnitt wurden gleichzeitig eine Fernwärmetrasse erneuert und Glasfaserkabel verlegt. Zudem mussten der marode Warbruckshof sowie ein alter Bunker abgerissen werden. „Dass wir zwei neue Bushäuschen aufgestellt und den arg beanspruchten Straßenbelag unterhalb der Autobahn auf Höhe der Anschlussstelle Duisburg-Fahrn gleich mitsaniert haben, fällt da fast nicht ins Gewicht“, so Palapys weiter. „Den Anwohnern und Autofahrern bleiben so aber weitere Baustellen in naher Zukunft erspart.“

Lars Nennhaus lobt vor allem das reibungslose Zusammenspiel aller Beteiligten bei der Fertigstellung des komplizierten Bauabschnitts: „Ob Stadt, Strabag, Wirtschaftsbetriebe, DVG, Thyssen Gas, Fernwärme Niederrhein oder thyssenkrupp: alle haben an einem Strang gezogen. Das war hervorragende Arbeit.“

Straße mit Allee-Charakter
Der erste Teil der Querspange ist eingerahmt von zwei breiten Fuß- und Radwegen und wird von über 80 jungen Bäumen gesäumt, die der neuen Straße einen Allee-Charakter geben sollen. 100 moderne LED-Laternen sorgen nachhaltig für eine gute Beleuchtung – und bilden schon heute einen attraktiven Rahmen für kleine und mittlere Unternehmen, die sich in absehbarer Zeit entlang der Trasse auf dem ehemaligen Gelände der Schachtanlage Friedrich-Thyssen 2/5 ansiedeln sollen.

Zweiter Bauabschnitt soll im Oktober starten
Die Vorbereitungen für den Start des zweiten, fast vier Kilometer langen Bauabschnitts der Querspange Hamborn / Walsum laufen derweil auf Hochtouren. Im September soll es nach derzeitiger Planung an der Weseler Straße in Richtung logport VI weitergehen. „Die Herausforderungen werden auch hier nicht geringer sein“, schätzt Matthias Palapys. Die größten Hürden dabei: Tor 5 von Thyssen Krupp muss im laufenden Betrieb an einen anderen Standort verlegt werden. Zudem sind etliche Rohre der Emschergenossenschaft aufwändig zu überbauen.

Außerdem müssen die Bautrupps Hänge absichern, neue Brücken bauen sowie einen Bereich besonders absichern, durch den eine Hochspannungstrasse verläuft. Ganz ohne Abrissarbeiten wird es auch hier nicht gehen: 20 bereits leerstehende Häuser müssen der Querspange weichen.

Die Anbindung der Wirtschaftsflächen in Richtung Norden an die Umgehungsstraße wird 2025 angestrebt. Die Gesamtfertigstellung der Ortsumgehung Walsum, im Besonderen die Römerstraße, wird nachlaufend bis in 2026/27 andauern. Der Förderantrag für den 2. Bauabschnitt „Umgehungsstraße Walsum“ wurde fristgerecht Ende Mai bei der Bezirksregierung Düsseldorf durch die DIG eingereicht.